Kurze Info für dich: Das ist ein älterer Blogartikel von mir. Damals ging es hier auf wominess noch nicht um das Thema introvertierte Unternehmerinnen. Doch ich möchte ihn trotzdem hier im Blog für uns lassen. Er ist mir selbst wichtig, weil mich das Thema lange Zeit beschäftigt hat und es ja auch etwas mit uns leisen Frauen zu tun hat.


Am Wochenende waren mein Mann und ich in Paris. Wir wollten einfach spontan ein bisschen raus aus unserem Alltag und uns diese Stadt einmal ansehen.

Was mir an diesem Wochenende bewusst wurde war, dass ich endlich mal am Sonntag müde war vom Körper her. Mein Kopf allerdings vollkommen frei und entspannt (also meine Gedanken).

Kein ständiges hin- und herdenken. Kein ständiges „ich muss noch mal schauen was hier und dort und sowas. Es war einfach ruhig. So ruhig, wie es gefühlt seit Jahren nicht war.

Und ich saß am Sonntag auf dem Rückflug im Flugzeug (hatte wieder ein bisschen Panik :D) und fragte mich immer stärker was ich die letzten Jahre so gemacht habe. Vor allem aber wurde mir klar was ich immer mehr vermisse…


Alleine sein …

Mein Netzwerk wird immer größer. Ich lerne online und offline immer mehr Menschen kennen und ja, ich spüre, dass diese Menschen mir immer wichtiger werden. Es sind alles auch auf gewisse weise Freundschaften. Einige davon sind mehr wie Schwestern. Wir gehen zusammen einen wichtigen Weg – unseren Lebensweg.

Es ist schön diese Menschen immer in meiner Nähe zu wissen und auch schön, dass ich mich jederzeit an sie wenden kann.

Trotzdem spüre ich, dass ich etwas sehr vermisse. Es ist komisch, denn eigentlich bin ich es ja ständig.

Es ist einfach die Zeit mir mir alleine.

Am Wochenende war natürlich mein Mann dabei, aber bei ihm fühle ich mich von den Gedanken her frei. Er drängt mich gerade eher dazu mir selbst mehr Gutes zu tun. Deswegen hat er in Paris auch dafür gesorgt, dass wir uns wirklich mal frei in den Tag fallen lassen. Ohne Planung oder sonst etwas.

Ich hatte endlich mal wieder seit Freitag Mittag das Handy aus und kein Internet. Bis ich am Sonntag im Flughafen war ist es auch ausgeblieben. Das tat gut. Mehr als gut.

Es hat mich auf eine Art beruhigt und mir gezeigt wie wundervoll meine innere Ruhe sein kann.

Aber auch, wie sehr es mich stresst überall und ständig erreichbar zu sein. Geparrt mit den Erwartungen anderer, dass ich denn auch bitte schön immer für sie erreichbar bin.

Mir gingen also im Flugzeug am Sonntag viele Gedanken gleichzeitig durch den Kopf. Ich denke sogar immer noch darüber nach, ja sogar in meinen Träumen geht es weiter.

Heute Nacht kam dann ein Traum indem es um meinen alten und allerersten Blog ging. Dieser Blog ist seit längerer Zeit offline und damit inaktiv. Im Traum habe ich ihn online gestellt und wieder die Entspannung gespürt, die ich damals immer beim Schreiben dieses Blogs erlebt habe.

Es war eine Zeit in der ich viel für mich alleine in der Nacht geschrieben habe. Meine Gedanken und Gefühle sind in diesen Blogtexten drin. Es fehlt mir mich einfach mal nur hinzusetzen und Stundenlang zu schreiben. Stundenlang einfach nur für mich zu sein.

Denn ich als leiser Mensch mag es eigentlich gar nicht ständig erreichbar zu sein. Wenn mein Telefon klingelt setzt mich das sofort unter Druck 😀 Obwohl nur ganz wenige Menschen meine Nummer haben. Wenn ich Nachrichten bekomme ist da immer dieser Drang alles sofort zu beantworten. Geht dir das auch so, oder sind das nur meine Ticks? 😀

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Meine kleine Welt

Mein Mann meint oft, dass ich in meiner kleinen Welt lebe sobald ich schreibe. Damit hat er recht. Lange hatte ich dieses Gefühl nicht mehr, aber in Paris kam es wieder zum Vorschein. Es fühlt sich für mich so schön erfüllend und träumerisch an, wenn ich in meinen kleinen Flow Momenten bin.

Ich liebe es einfach hier gerade nur für mich diesen Text herunterzuschreiben. Ja, du wirst ihn ebenfalls lesen und dir deine Gedanken darüber machen. Doch jetzt gerade ist dieser Text einfach mal nur für mich. Um mich innerlich noch mehr zu ordnen. Meine Gedanken noch mehr zu ordnen und zu erkennen was mich zur Zeit bewegt.

Ich nehme ein wenig Abstand von einigen Dingen und Menschen und bin doch gefühlt genau dort wo ich hin will. Denn oft tanke ich so einfach Energie. Es tut mir gut ein bisschen den Fokus auf mich und meine eigenen für mich wichtigen Projekte zu legen. Mir selbst das wunderschöne Geschenk zu machen mir Zeit für mich zu nehmen. Zeit für meinen Mann, meine Katzen, meine Arbeit und meine anderen Projekte.

Denn weißt du, oft denken wir wir müssten die ganzen Erwartungen aller Menschen um uns herum erfüllen. Aber wenn du es einfach mal lässt. Einfach mal dich zurück nimmst und schaust, was denn einfach nur das ist was dich jetzt gerade erfüllt, dann wirst du spüren wie du innerlich ruhiger wirst. Du wirst merken, dass du dich fallen lassen kannst und deine Gedanken wieder viel freier sind. Freier für das was in deinem Leben wirklich wichtig für dich ist.


Wer lebt dein Leben?

Diese Erlaubnis an dich selbst zu richten, dass du dein Leben so lebst wie du es willst ist etwas wunderschönes.

Mich erfüllt es gerade sehr und ich bin einfach entspannter.

Hast du schon mal darüber nachgedacht was du wirklich machen möchtest? Wie du leben willst und was du eigentlich eher sein lassen möchtest?

Ich merke gerade, dass die Kernfrage seit dem Wochenende in Paris für mich ist:

Lebe ich wirklich mein Leben?

Lebe ich wirklich das Leben, welches ich leben möchte? Welche Dinge halten mich noch davon ab, wirklich so zu leben wie ich es will?

Dazu die Erkenntnis, dass ich es nicht mehr akzeptiere, dass andere mir sagen wie ich mein Leben und meine Zeit nutzen soll. Denn leider habe ich das in meinem Leben schon viel zu oft von anderen entscheiden lassen. Viel zu oft habe ich ihnen die Macht gegeben zu entscheiden wann und wie ich leben soll.

Die ehrliche Antwort von mir ist also, dass ich es wieder mal viel zu sehr aus den Augen gelassen habe, was ich wirklich will. Ich habe es mir einfach wieder nicht erlaubt mich auf Platz 1 meines Lebens zu stellen. Da kommt ganz schnell immer die Frage in mir hoch: Bin ich deswegen jetzt egoistisch?

Obwohl ich weiß, dass ich das nicht bin. Trotzdem denke ich es.

Falls du meine für mich wirren Gedanken, die sich bestimmt in weiteren Blogbeiträgen in nächster Zeit entladen werden, gelesen hast – vielen lieben Dank!

Und natürlich von mir auch an dich die Frage:

Lebst du wirklich dein Leben oder bestimmen andere darüber?