Dies ist ein älterer Artikel von mir, den ich geschrieben habe als ich „erst“ 4 Jahre Selbstständig war. Mittlerweile sind es über 11 Jahre und ich kann ihn immer noch genauso schreiben, deswegen möchte ich ihn hier mit dir teilen. 🙂

Ich musste es dieses Jahr auf die harte Tour lernen, dass man nicht immer nur durch powern kann. Sich bewusst zu machen, dass man keine Maschine ist, sondern ein Mensch.


Selbst und Ständig…

Seit fast 4 Jahren (jetzt – 2023 – 11 Jahre :D) bin ich nun selbstständig im Bereich Grafikdesign (und als Mentorin für introvertierte Unternehmerinnen). In dieser Zeit habe ich so oft den Satz „Selbstständigkeit bedeutet selbst und ständig!“ gehört, dass ich es kaum noch zählen kann. Ja auch ich habe ihn teilweise benutzt und gelebt.

Am Anfang wollte ich so viel schaffen und machen, dass das ständige Arbeiten wirklich in meinem Leben einen Platz eingenommen hat. Waren die Aufträge erledigt ging es an die eigene Werbung. Es gab einfach immer etwas zu tun. Das gibt es heute zwar auch noch, aber ich versuche mir die Zeit anders einzuteilen.

Ich bin damals ständig am Rechner gewesen und ansonsten unterwegs. Teilweise um 6 Uhr aufgestanden, um noch schnell etwas anderes zu schaffen bevor das tägliche Geschäft losging. Die Energie war da, warum also nicht nutzen?

Es ging genau so einige Jahre gut. Es hat mir auch unheimlich viel Spaß gemacht, denn es hat sich dadurch natürlich auch viel getan. Ich habe viel gelernt und meinen Betrieb aufgebaut.

Doch irgendwann war da weniger Kraft…

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Wenn die Kraft schwindet…

Es lief also alles immer so weiter und ich machte auch weiter. Privat kam dann noch ein Schicksalsschlag hinzu, doch auch das meisterte ich soweit ich es unterbringen konnte. Ich machte einfach weiter, ja man kann sagen wie eine Maschine.

Nach einer Zeit machte sich jedoch mein Körper bemerkbar. Er wurde schwacher und öfter krank. Ich spürte, dass meine Kraft weniger wurde. Meine Firma und mein Pflichten im Privatleben nahmen mich so sehr ein, dass ich keine Zeit mehr für mich und meine Ruhe fand. Bzw. man kann sagen, dass ich sie mir einfach nicht zugestand.


Das Stoppschild wurde hoch gehalten

Mein Körper wollte das ganze nicht mehr mitmachen. Er hielt mir ein Stoppschild in Form eines Burnout hoch. Ich wurde ausgebremst und dadurch gezwungen endlich umzudenken. Mit 27 Jahren ein Burnout zu bekommen oder überhaupt eines zu bekommen, das sollte einem zu denken geben.


Umdenken und umstrukturieren

Das Burnout war eine schlimme Erfahrung, aber mein Körper bot mir so die Möglichkeit mein Leben zu überdenken. Wie wollte ich weiter machen?

Konkret setzte ich mir als erstes folgende Ziele für mein Leben:

  • Veränderung des Tagesablaufes: Ich habe mir mit der Hilfe von Freunden einen Plan gemacht nach dem ich meinen Tag strukturiere. Er ist wandelbar und lässt mir auch mal die Möglichkeit einfach einen Tag zu entspannen und Kraft zu tanken. Mein Kleinkind bestimmt ihn gerade neu um, aber auch da finde ich Zeiten zum Ruhen.
  • Bewusstes Zeitnehmen für mich selbst: Etwas, was ich lange vergessen habe. Jetzt schaue ich was ich gerne mache und jeden Tag suche ich mir dafür etwas anderes: Lesen, Kochen, Sport, Film ansehen, spazieren gehen, schreiben etc. (oft mit Kleinkind :D)
  • Die Zeit für meine Firma ändern: Ich habe mir für den Tag Zeiten festgelegt an denen ich arbeite und meine Projekte umsetze. So kann ich mich in der Zeit genau darauf konzentrieren.
  • Pausen machen: Sehr wichtig um neue Energie zu tanken. Ich mache nach 2-3 Stunden eine Pause und lenke mich von der Arbeit ab.
  • Das Privatleben neu strukturieren: Auch Hobbys und Treffen mit Freunden und Bekannten sind Dinge die einen stressen können. Ich versuche jetzt immer zu schauen, ob ich wirklich die Energie habe und mich dann auch voll auf meine Freunde konzentrieren kann. Sonst sage ich auch schon mal ab.
  • Meine Leidenschaft finden: Manchmal schwindet die Leidenschaft. Ich habe mich auf die Suche gemacht und sie dann zurück gefunden. Sie war unter dem ganzen Stress versteckt.
  • Mich selbst wieder finden: Durch den Stress habe ich nicht mehr gesehen. Seit ich mir wieder mehr Raum und Ruhe gönne geht es mir wieder besser und ich bin wieder ich selbst. Das ist auch ein Punkt, den ich als jetzt Mama lernen musste. Ich selbst bin auch noch da. Ich darf mir ebenfalls Raum geben.

Durch diese Punkte bin ich jetzt auch wieder entspannt selbstständig.


Wie ich entspannter arbeite?

Entspannt selbstständig zu sein bedeutet für mich einen Ausgleich zwischen mir, meiner Arbeit und meinem weiteren privaten Leben zu haben. Wenn ich mich nur auf meine Arbeit konzentriere, dann verliere ich vieles an Kraft.

Seitdem ich einen Tagesplan habe, wann ich was mache bin ich viel entspannter. Ich arbeite mit Leidenschaft an meinen Projekten und bringe meine Ideen wieder gerne ein. Es ist schön zu sehen, dass mein Betrieb wächst durch meine Ideen und ich trotzdem diese Leichtigkeit der Selbstständigkeit spüre.

Mein Tag beginnt jetzt entspannter und dann fange ich an 2-3 Stunden an meinen Projekten zu arbeiten. Danach mache ich eine Pause und beschäftige mich mit anderen Dingen: Lesen, kochen, spazieren gehen etc. Irgendetwas, was mich beruhigt und ablenkt.

Es sind über den Tag verteilt zur Zeit ca. 2-4 Stunden, manchmal auch eine Stunde mehr. Doch ich versuche dies konsequent umzusetzen. In der Zeit schaffe ich dann bewusst etwas. Danach und zwischendurch habe ich Zeit für mich. Kundentermine lege ich nur 2-3 in die Woche, da ich mehr von meiner Energie her nicht schaffe und auch den Anspruch habe voll für meine Kundinnen da zu sein.

Selbstständigkeit kann sehr viel Stress bedeuten und manchmal zweifelt man sehr daran, ob man weiter machen soll. Ich für mich habe allerdings entdeckt, dass es viel die Art und Weise ist wie ich meinen Arbeitstag plane, damit mich die Selbstständigkeit erfüllt.


Leidenschaft finden und sich inspirieren lassen

Manchmal muss man seine Leidenschaft zurück gewinnen, um wieder entspannter selbstständig zu sein. Denn durch den Stress den man sich macht kann diese Leidenschaft und damit die Inspiration für das eigene Unternehmen schwinden.

Ich habe gemerkt, dass ich sehr gerne schreibe und deswegen einfach einen Firmenblog begonnen. Nun kann ich meine zweite Leidenschaft, neben meiner Arbeit, mit meiner Firma verbinden. Dadurch bin ich in mir kreativer geworden und stehe wieder sehr gerne Morgens auf, um mich an meine Projekte zu setzten.

Denn unsere Leidenschaften geben uns Kraft und Energie. Ich freue mich auf jeden Tag an dem ich etwas machen kann.

Wenn Du also merkst, dass Deine Leidenschaft nicht mehr da ist, dann suche doch einfach wieder nach ihr. Oft versteckt sie sich unter dem ganzen Stress und den Problemen die wir uns dadurch schaffen. Frage Dich doch einmal, warum Du Dich selbstständig machen wolltest? Warum in dem Bereich?

Selbstständigkeit ist nicht immer einfach. Ich spreche mit vielen Selbstständigen und wir alle haben hin und wieder das Gefühl, dass es nicht entspannt verläuft. Innerlich wissen wir aber alle die Vorteile der Selbstständigkeit zu schätzen. Denn nur durch sie konnte ich auch die oben genannten Punkte ändern und mir meinen Tag so einplanen, dass er zu mir und meinem Leben passt.

Das ist für mich entspannte Selbstständigkeit. Das Leben so ordnen, dass man lebt und seine Leidenschaft als Arbeit einbringen kann.

Ich arbeite mittlerweile zum Beispiel auch mal gerne nicht am Schreibtisch, sondern setze mich auf den Balkon oder in ein schönes Café. Auch diese Freiheit habe ich durch die Selbstständigkeit.

Wie geht es dir bei diesem Thema? Schreib es mir gerne in die Kommentare.

Ich unterstütze dich beim Entwickeln deiner Positionierung, Strategie und deinem Marketing in meinem Mentoring-Programm „Sichtbarleise mit Strategie Kunden anziehen“ und als Grafikdesignerin gestalte ich dein Logo- und Markendesign. Wenn du mit mir zusammenarbeiten möchtest, dann schreib mir gerne eine E-Mail und vereinbare ein Vorgespräch in dem wir schauen wie ich dich gezielt unterstütze in die Sichtbarkeit zu gehen, um deine Wunschkunden anzuziehen. (mail@wominess.com – einfach an Verena 🙂 )

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