Jemanden zuhören ist für einige Menschen schwer. Für uns Introvertierte allerdings oft das, was wir am liebsten machen.

Dann müssen wir wenigstens nicht selbst reden. 😀


Nun sag doch mal was!

Das hören Introvertierte wohl öfter. Gerade in der Schulzeit habe ich es sehr oft gehört. Ich sollte endlich mal mehr reden.

Denn ja, mir wurde durch das „mehr reden“ erst schulischer und dann beruflicher Erfolg versprochen.

Ich habe es dann trotzdem gelassen und mich ab einer bestimmten Zeit dem Schreiben meiner Blogs gewidmet. Womit ich übrigens auch Erfolg habe.

Du kennst das bestimmt auch, wenn dir jemand zwanghaft Worte aus deinem Mund pressen möchte.

Ich entwickle dann übrigens direkt eine Mundsperre und gleichzeitig ist mein Kopf leer.

Eine gute Kombi, wenn man etwas sagen soll – nicht.

Es wird also eigentlich oft so getan, als wäre nur derjenige „etwas“, der viel spricht.

Viele Menschen können mit leisen Menschen nicht viel anfangen und finden uns langweilig. Witzig ist, dass ich eher laute Menschen, die nur oberflächige Themen haben oder einfach reden, um zu reden, langweilig finde.

Warum werden wir dann als Zuhörer so sehr geschätzt?

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Wirklich verstanden und gehört werden

Ich glaube, dass es vielen Menschen darum geht endlich einmal wirklich verstanden zu werden. Sie wünschen sich sehr, dass ihnen wirklich mal jemand bewusst zuhört.

Denn mir fällt sehr oft auf, dass es nicht mehr normal ist wirklich zuzuhören. Ja, ich erwische mich auch manchmal, wie ich versuche dann doch wieder was von mir zu erzählen.

Zuhören ist also nicht immer ganz leicht.

Denn nur, wenn wir wirklich die Person bewusst wahrnehmen mit all ihren Erzählungen (und als Hochsensible auch ihren Gefühlen), können wir wirklich verstehen was die Person uns sagen will.

Ich muss sagen, dass ich schon oft als Zuhörerin überrascht war, was für unglaubliche Geschichten die Menschen in sich tragen. Mir erzählen die Menschen sehr gerne viel von sich.

Denn ja, ich versuche dann wirklich zuzuhören und zu verstehen was die Person mir genau erzählt. Dadurch, dass ich intensiv zuhöre nehme ich vieles wahr und kann gut auf die Person und ihre Geschichte eingehen.

Manche suchen bei mir einen Rat für Probleme und wieder andere brauchen es einfach, dass ihnen wirklich mal zugehört wird.

Und sind wir ehrlich: Nicht jeder kann zuhören. Und ja, ich hasse es, wenn Menschen nur so tun als würden sie mir zuhören. Das spüre ich nämlich sofort. 😀


Die wertvolle Gabe der Zuhörer

Wenn du also schon mehrfach als guter Zuhörer bezeichnet wurdest, dann ist es eine gute Eigenschaft von dir.

Du gibst deinem Gegenüber die Möglichkeit sich etwas von der Seele zu reden, Wertschätzt die Person, weil du dir Zeit nimmst und die Worte bewusst anhörst. Du gibst ihnen vielleicht einen Rat oder bist einfach für sie da.

Manchmal braucht es nicht mehr.

Zuhören ist für mich eine wertvolle Gabe. Denn wenn ich spüre mir hört jemand bewusst zu und sieht wirklich mich mit meinen Worten und Dingen die mich bewegen, dann fühle ich mich aufgehoben und sicher.

Dich zurücknehmen und wenig zu sprechen ist also sogar etwas Gutes.


Weniger sprechen tut mir gut – oder warum ich manchmal ungerne rede

Es liegt bei mir nicht daran, dass ich wenig zu erzählen habe. Das siehst du auch an meinen Blogbeiträgen oder Podcasts.

Viel mehr hat es damit zu tun, dass ich vielen mit mir in meinem inneren Dialog bespreche.

Ja, ich führe oft Selbstgespräche. Laut und leise übrigens. 😉 Vor allem, wenn ich arbeite oder etwas plane … mein Mann lacht mich dann oft aus 😀

Mir tut es einfach gut Dinge über die ich nachdenke zu reflektieren. Vielleicht schreibe ich deswegen auch so gerne. Die Gespräche mit mir selbst und auch das Schreiben ordnen mich.

Viele Gespräche mit anderen Menschen dagegen strengen mich manchmal sehr an.

Gerade dann, wenn ich spüre mir wird eigentlich nur zugehört, weil es sein muss. Dann höre ich auf zu reden. Oder, wenn ich merke es geht nur darum das Gespräch irgendwie aufrecht zu halten, um in meiner Nähe zu sein, Kontakt zu haben oder den eigenen Drang an sozialem Leben zu befriedigen. Als Hochsensible nehme ich diese Sachen alle wahr 😀 Und dann habe ich keine Lust mehr zu sprechen oder das Gespräch am Laufen zu halten.

Small-Talk mag ich nämlich gar nicht. Wenn es im beruflichen ist bringe ich mich dazu ihn zu halten. Aber gerade in privaten Freundschaften und Beziehungen finde ich ihn total unnötig.

Da kommt gerade voll die Introvertierte in mir zum Vorschein …

Deswegen habe ich übrigens auch eher wenige und dafür intensive Freundschaften.


Als guter Zuhörer wieder Energie tanken

Aufmerksam zuhören kann jedoch für dich sehr anstrengend sein. Du wirst nach intensiven Gesprächen wieder deine Batterien aufladen müssen. Das kann auch nach sehr positiven und beflügelnden Gesprächen sein.

Wichtig ist es, dir dann auch diese Zeit zu nehmen.

Schließlich hast du dir Zeit genommen für dein Gegenüber, dann kannst du danach auch Zeit für dich nehmen.

Was ich oft mache ist, dass ich nur mit einer Person an einem Tag intensiv spreche. Sowohl bei Kundinnen, als im privaten.

Dadurch kann ich jedem Gesprächspartner meine volle Aufmerksamkeit geben und wirklich zuhören. Schaffe es aber gleichzeitig auch mir danach noch mal ein bisschen Zeit für mich zu nehmen. Manchmal reichen schon 10 Min und an anderen Tagen ist es auch mal eine Stunde. Je nachdem was und wie wir gesprochen haben. Manche Themen sind einfach noch mal anstrengender.

So schaffst du es auf jedenfall immer wieder Energie aufzutanken und dann wieder kraftvoll auf leise Weise ins nächste Gespräch zu starten.

Bist du eine gute Zuhörerin? Schreib mir gerne deine Erfahrungen in die Kommentare. 🙂

Schön dich hier zu haben! 🙂

Mittlerweile geht es hier auf wominess von meiner Seite aus um das Thema introvertierte, leise Unternehmerinnen. Ich unterstütze diese als Mentorin sichtbar zu werden und leise Kunden anzuziehen.

Vielleicht ist das auch ein Thema für dich? Dann schau dich gerne weiter hier um.

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