Dies ist ein Gastbeitrag von Doris Gutjahr – Expertin für SEO & Content. Am Ende kannst du sie genauer kennenlernen. 🙂

Du scrollst durch deinen Social Media Feed und da siehst du sie wieder: die Powerfrauen, die nur so vor Selbstbewusstsein strotzen und sich vor der Kamera präsentieren. Die sich täglich in Instagram Storys zeigen und in TikToks tanzen, als wären sie nur dafür geboren. Dauernd berichten sie vom ausgebuchten Kurs und der Leichtigkeit in ihrem Business. Und dann sind da Frauen wie ich (und wahrscheinlich auch wie du): die eher introvertierten. Diejenigen, die schon beim Gedanken daran, vor eine Kamera zu treten, schwitzige Hände bekommen und die sich auf Netzwerkveranstaltungen lieber mit einer einzigen Person in eine ruhige Ecke zurückziehen. Diejenigen, die es frustriert, wenn die lauten Selbstdarsteller wieder mal einen Auftrag an Land ziehen, nur weil sie sich in den Vordergrund drängen.

Nein, als introvertierte Person nach Sichtbarkeit zu streben, ohne sich dabei zu verbiegen, ist keine leichte Aufgabe. Du möchtest unbedingt gehört werden, deine Mission vorantreiben, etwas bewirken. Aber du weißt nicht, wie du das anstellen sollst. Du willst es nicht so machen, wie die anderen, weil das einfach nicht zu dir passt. Und dann stellst du dich selbst in Frage.

• “Sollte ich lauter sein, um gehört zu werden?”
• “Vielleicht sollte ich mir doch einen TikTok-Account anlegen?”
• “Muss ich mich jeden Tag vor der Kamera zeigen, um sichtbar zu sein?”
• oder “Muss ich das jetzt auch so machen, wie die anderen, obwohl es sich irgendwie falsch anfühlt?”

Die Antwort ist ein ganz klares “Nein”. Leise Worte können genauso stark sein wie laute. Was du zu sagen hast, kann auch auf deine Art gesagt werden. Deine Stimme verdient es, gehört zu werden. Genau deshalb möchte ich dir in diesem Beitrag einige Strategien vorstellen, mit deren Hilfe du deine besonderen Stärken als Introvertierte nutzen kannst, um authentische und überzeugende Inhalte zu schaffen und sichtbar zu werden, ohne dich zu verbiegen.

Die Stärken introvertierter Menschen

Marketing und Introversion – das passt doch gar nicht zusammen, oder? Wie oft habe ich schon Sätze gehört wie “Du musst mehr aus dir heraus kommen!“ oder “Du musst dich besser verkaufen!” (Ich wette, du nickst gerade, weil es dir selbst auch schon so ergangen ist). Klar musst du dich am Markt positionieren und ja, du musst dein Angebot auch sichtbar machen – aber doch nicht um jeden Preis! Was, wenn ich dir sage, dass du nicht laut sein musst, um sichtbar zu werden? Was, wenn die Introversion deine Superkraft ist? Lass uns mal kurz auf deine Stärken schauen:

• Du versetzt dich gerne und mit Leichtigkeit in andere hinein.
• Du hörst zu, bevor du etwas sagst und kannst auch zwischen den Zeilen lesen.
• Du bist eher analytisch veranlagt und siehst oft die Details, die anderen entgehen.
• Du bist tiefgründig und neigst dazu, dich intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen.
• Du arbeitest in der Regel konzentriert und gründlich und kannst dich auf das Wesentliche konzentrieren.
• Du bist gern kreativ und verfolgst häufig innovative Ansätze.

Was sind das denn bitte für wunderbare Eigenschaften? Und nicht nur das: Diese Eigenschaften können auch entscheidende Vorteile für deine individuelle Art des Marketings mit sich bringen. Tatsächlich gibt es da nämlich etwas, das besonders gut zu deinen introvertierten Stärken passt: Content-Marketing. Wieso gerade Content-Marketing? Weil es die Möglichkeit bietet, all das, was dich als introvertierte Person auszeichnet, auf eine effektive und authentische Art und Weise einzusetzen, um deine Sichtbarkeit zu steigern. Lass uns also jetzt mal schauen, wie Content-Marketing dir helfen kann, deine Botschaft auf die leise Art zu verbreiten.

Warum Content-Marketing für Introvertierte besonders geeignet ist

Content-Marketing bietet Introvertierten ideale Möglichkeiten, sich auf ihre Stärken zu konzentrieren, ihre Persönlichkeit zu respektieren und dennoch erfolgreich sichtbar zu sein. Warum das so ist, verrate ich dir jetzt:

Fokus auf Qualität statt Quantität: Content-Marketing ermöglicht es dir, dich auf tiefgründige Inhalte zu konzentrieren. Du kannst Themen ausführlich erforschen, Fachkenntnisse präsentieren und deine Zielgruppe mit Inhalten beeindrucken, die Substanz haben. Klingt das nach etwas, das deiner natürlichen Tendenz, dich gründlich mit Themen auseinanderzusetzen, entspricht?

Planung und Vorbereitung: Content-Marketing erlaubt es dir, im Voraus zu planen und Inhalte vorzubereiten. Das gibt dir die Flexibilität, Zeiten der Regeneration in deinen Workflow einzubauen. Introvertierte wie du und ich benötigen mehr Pausen und Ruhe, um Energiereserven aufzuladen. Du kannst deine Präsenz allmählich aufbauen, anstatt dich in einen Strudel von sofortiger Sichtbarkeit und Interaktionen ziehen zu lassen, der möglicherweise überfordernd ist. Womit wir direkt beim nächsten Punkt sind.

Verständnis für die Zielgruppe: Wir haben ja bereits festgestellt, dass eine Superkraft introvertierter Menschen ihre Empathiefähigkeit ist. Gut zuzuhören und zu verstehen, was andere bewegt: Genau darum geht es im Marketing. Nicht um dich oder dein Produkt, sondern in erster Linie um die Bedürfnisse deiner Zielgruppe. Das bedeutet, dass du deine Stärken optimal einsetzen kannst, ohne dich in den Vordergrund drängen zu müssen.

Schreiben statt Tanzen: Viele Introvertierte bevorzugen die schriftliche Kommunikation. (Schreibst du, genau wie ich, auch lieber E-Mails, statt zu telefonieren?) Beim Content-Marketing stehen dir zahlreiche Möglichkeiten offen: Blogartikel, E-Books, Newsletter, Social Media Beiträge und vieles mehr. Diese Vielfalt ermöglicht es dir, deine Botschaft auf deine bevorzugte Weise zu übermitteln. Und wenn du dann später Lust hast, kannst du immer noch weitere Formate und Plattformen ausprobieren – Stück für Stück und so, wie es sich für dich richtig anfühlt.

Individualität: Content-Marketing erlaubt es dir, deine individuelle Perspektive und Sichtweise einzubringen – in deinem Tempo. Du kannst deine Gedanken und deine Expertise durch sorgfältig formulierte Texte teilen ohne viel Marktgeschrei und ohne den Druck, schnell etwas sagen zu müssen. Das macht deine Inhalte authentisch und kommt bei deiner Zielgruppe ganz bestimmt gut an.

Strategien für introvertiertes Content-Marketing

Nachdem wir nun also die Stärken introvertierter Persönlichkeiten im Zusammenhang mit Content-Marketing beleuchtet haben, ist es an der Zeit, konkret zu schauen, wie du das Ganze in deiner Marketingstrategie einsetzen kannst.

Finde deine bevorzugte Plattform: Du musst nicht überall vertreten sein. Marketing geht zum Beispiel auch ganz ohne Social Media, wenn du dich nicht für eine Plattform erwärmen kannst. Ob es das Schreiben von Blogartikeln, das Aufnehmen von Podcasts oder das Erstellen von visuellem Content ist: wähle das Format, das sich am natürlichsten für dich anfühlt. Du kannst dich jederzeit umentscheiden oder etwas Neues ausprobieren! Es ist dein Business.

Erhöhe den Traffic auf deiner Seite: Passend dazu kannst du auch auf ein anderes Pferd setzen: deine Website. Denn die ist deine eigene Plattform – Social Media-Kanäle gehören dir nicht und können mal eben den Algorithmus ändern. Mit Hilfe einer suchmaschinenoptimierten Website wirst du besser in den Suchergebnissen platziert und ziehst organischen Traffic auf deine Website. Deine Kund:innen finden dich und du sparst dir Zeit für aufwendige Akquise. Wenn du mehr über Suchmaschinenoptimierung (SEO) erfahren willst, schau gern hier vorbei.

Nutze Bestehendes: Eine äußerst wirkungsvolle Strategie, die besonders gut mit deiner Neigung zur Tiefgründigkeit und zum Reflektieren harmoniert, ist das Content Recycling. Dabei geht es nämlich darum, bereits vorhandene Inhalte auf intelligente Weise weiter zu verwenden. So kannst du beispielsweise geschriebene Inhalte in andere Formate umwandeln, wie in Podcast-Episoden, Videos oder Infografiken. Oder du teilst deine Blogbeiträge in kleine Häppchen auf und veröffentlichst sie nach und nach in den Sozialen Medien.

Veröffentliche regelmäßig: Egal ob Social-Media-Post oder Newsletter: Setze auf eine regelmäßige Veröffentlichung, die zu deinem Rhythmus passt. Es gibt auch eine Reihe von Tools, mit denen du beispielsweise Instagram- und Facebook-Posts vorplanen kannst. So musst du dich nicht täglich mit deinem Content beschäftigen und kannst die Zeit für andere Dinge nutzen, bleibst aber gleichzeitig aktiv.

Fazit: Marketing und Introversion schließen sich nicht gegenseitig aus

Wie soll Marketing funktionieren, wenn du dich am liebsten gar nicht zeigen möchtest? Wie sollst du deine Angebote sichtbar machen, wenn du in vielen Situationen lieber unsichtbar wärst? Neukundengewinnung, Sichtbarkeit und Netzwerken gehören irgendwie zum Business dazu, können für Introvertierte aber zu echten Herausforderungen werden. Neue Aufträge erhalten, ohne (online) gefunden zu werden? Eher schwierig. Kaltakquise am Telefon? Unangenehm.

Anders sieht es aus, wenn du deinen Blickwinkel veränderst und Introversion nicht als Schwäche, sondern als Chance begreifst. Live-Events und Kaltakquise sind glücklicherweise nicht die einzigen Wege, um Sichtbarkeit zu erlangen. 

Stattdessen kannst du dich auf das Erstellen von Inhalten konzentrieren, die deinen Lesern echten Mehrwert bieten. (Expertise auf unserem Gebiet zu besitzen liegt ja quasi in der introvertierten Natur) Und weil die schriftliche Kommunikation für dich ungefähr das ist, was der Pinsel für den Maler ist, fällt es dir leichter als anderen, relevante Texte zu formulieren. Du bist in der Lage, dich optimal auf dein Gegenüber einzustellen und verstehst deine Zielgruppe und ihre Bedürfnisse. In dieser Hinsicht sind deine introvertierten Eigenschaften also wahre Superkräfte im Content-Marketing, die es dir ermöglichen, auf deine Weise nachhaltige Sichtbarkeit aufzubauen und erfolgreich zu sein. Ob du dich am Storytelling versuchst, mit Blogbeiträgen überzeugst oder besonders viel Wert auf Suchmaschinenoptimierung legst– deine Expertise kannst du zum Ausdruck bringen, ohne dich zu verbiegen.

Das ist Doris Gutjahr – Expertin für SEO & Content: