In der Zusammenarbeit mit meinen Kundinnen geht es in der Regel um einen Wunsch: Ich will mehr Kunden haben! Doch das ist nicht immer die Lösung für jeden von uns. Gerade für uns Introvertierte kann es sogar schnell durch zu viele Kunden zu Überforderung und Stress kommen. Deswegen zeige ich dir hier einmal meinen Grund, warum ich lieber weniger Kunden habe und wieso es sich auch für dich lohnt darüber nachzudenken.


Hast du dich schon einmal gefragt:

  1. Warum du mehr Kunden haben möchtest?
  2. Wie viele Kunden du haben möchtest?
  3. Wie viele Kunden du gleichzeitig in der Zusammenarbeit haben kannst? (Ohne dich zu überfordern)
  4. Wie viele Kunden du brauchst, um dein Umsatzziel zu erreichen? (Monat/Jahr)
  5. Welche Kunden zu einer weiteren Zusammenarbeit führen könnten? (Wiederholende Aufträge bzw. Bestandskunden)

Oder willst du einfach nur mehr Kunden, weil alle ständig nach mehr Kunden Ausschau halten? Wenn alle das tun, dann muss es ja richtig sein, oder?

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Ich will mehr Kunden haben! 

Am Anfang deiner Selbstständigkeit willst du schnell viele Kunden finden. Oft auch mit dem Gedanken, dass mehr Kunden mehr Geld bedeuten. Wenn dann die ersten 2-3 Kundenaufträge hereinkommen läuft es noch gut. Doch schnell kommst du an den Punkt an dem mehr Kunden kommen und du neben der Akquise, der Arbeit an deinem Business und der Zusammenarbeit mit den aktuellen Kunden an deine Grenzen kommst. Stress und Überforderung setzen ein, du verlierst die Motivation an deiner Arbeit und landest womöglich im Hamsterrad der Selbstständigen. 

Ich kann dich verstehen.

Da ist dieser Wunsch endlich die ersten Kunden zu finden und Umsatz zu machen. Am Anfang meiner Selbstständigkeit vor über 10 Jahren als Grafikdesignerin stand ich an dem gleichen Punkt wie du.

Damals machte ich mich aus einem Impuls heraus völlig planlos und ohne Strategie selbstständig. Mein einziges Ziel in der Zeit war es möglichst viele Kunden zu finden. Ich setzte alles in meine Werbung und Marketing und ja, es gelang mir viele Kunden zu finden.

Doch nach ca. einem Jahr spürte ich schon, dass etwas nicht stimmte: Ich war nur noch am Arbeiten und es war wirklich sehr kräftezehrend. Wenn du plötzlich über 60 Stunden arbeitest, dann spürst du das irgendwann. Du hast kaum noch Zeit zur Ruhe zu kommen. Damals dachte ich noch das wäre normal. Heute weiß ich, dass mir absolut eine Strategie fehlte, mein Business bewusst und sinnvoll zu führen.

Zu viele Kunden bedeuten nicht immer das was du dir erhoffst. Es kann auch bedeuten, dass du dich verzettelst, weil du noch keine konkreten Prozesse zur Umsetzung von Kundenaufträgen hast. Schnell wirst du gestresst, weil du unbedingt bis morgen um 8 Uhr noch eine Präsentation fertig stellen musst. Es überfordert dich immer mehr und gleichzeitig fallen ja auch noch andere Aufgaben in deinem Business an.

Irgendwann kommst du an den Punkt, an dem dir deine Arbeit keinen Spaß mehr macht. Das ist der Moment in dem deine Motivation und dein Traum vom eigenen Business scheitert. An dem du dich fragst, ob die Anstellung in dem Mini-Job nicht doch die bessere Alternative ist.

Ich war an diesem Punkt. Ich bin keine Grafikdesignerin mehr, sondern jetzt Mentorin für dich als Introvertierte. Das hat genau den Grund. Damals hatte ich keine Systeme, keine Strategie und schon gar keine Kundenprozesse. Dadurch immer zu viel Arbeit auf dem Tisch und meine Kreativität ging mir verloren. Ich verlor mich in diesen ganzen Aufträgen und mir verging dieser Spaß an den wertvollen Zusammenarbeiten mit meinen Kunden.

Heute weiß ich, dass es einen anderen Weg gibt, denn heute nehme ich bewusst lieber weniger Kunden an und arbeite mit ihnen gezielt daran, dass sie durch eine wertvolle Zusammenarbeit ihre neue Rolle als Unternehmerin mit Sinn, Strategie und Motivation gerne zum eigenen Wachstum annehmen.


Was du jetzt schon tun kannst, um Überforderung und Stress zu vermeiden

Wenn du jetzt noch nicht an dem Punkt bist, dass du zu viele Kunden hast, dann nutze dies, um dich direkt vorzubereiten. Hier sind 6 wichtige Punkte, die du jetzt schon bedenken und umsetzen kannst:

  1. Stärke deine Positionierung: An deinem Business arbeiten ist ein wichtiger Schritt, um Kunden zu finden. Deine Positionierung ist dabei dein Wegweiser bei allem was du tust: Erkenne deine Vision, lege deine Botschaft an deine Wunschkunden fest, lerne deine Zielgruppe (Wunschkunden) kennen und erstelle Angebote die genau ihre Herausforderungen lösen. So wirst du langfristig als (Persönlichkeits-) Marke (Personal Brand) wahrgenommen und Expertin in deinem Gebiet. Kunden wollen dann mit dir arbeiten, weil sie dich aufgrund deiner Expertise kennengelernt haben. Das macht es durch Empfehlungen langfristig leichter, dass Kunden dich finden. Somit hast du immer wieder mehr Freiräume für deine aktuellen Kunden und gerätst nicht in den Stress, dass du zwar deine Kunden unterstützt, aber dein eigenes Business nur so nebenbei läuft.
  2. Setze Prozesse auf: Prozesse aufsetzen bedeutet, dass du gleiche Dinge einmal festlegst und denselben Ablauf beibehältst. Zum Beispiel bei Kundenaufträgen. Wenn der Ablauf vom Prinzip her immer gleich ist, dann stell dir die Frage, welche Dinge du einmal als Prozess aufsetzen kannst. Bei mir ist das zum Beispiel ein Fragebogen, den jede neue Kundin von mir bekommt bevor wir das Mentoring starten. Ebenfalls habe ich grob festgelegt, welche Themen wir im Mentoring durchgehen, damit jede Kundin nach der Zusammenarbeit mit mir umfassend von mir beraten wurde. Denn nicht immer wissen deine Kunden was sie brauchen, um ihre Herausforderungen zu lösen. Welche Sachen sind es bei dir? Kannst du etwas einmalig vorbereiten und dich dann daran halten? Das gilt auch für alles andere: Inhalte für Social Media erstellen, Automatisierungen aufsetzen für z.B. Newsletter und E-Mail-Marketing.
  3. Entwickle eine Strategie & ein wirkungsvolles Marketing: Eine Strategie ist dann der nächste Schritt. Weniger ist dabei mehr, um langfristig dranzubleiben und deinen (noch nicht) Kunden vorab zu zeigen, wie du ihnen konkret helfen kannst. Denn wenn du mit deiner Strategie und deinem Marketing regelmäßig und mit Konzept sichtbar wirst, dann wirst du schnell merken, dass du nicht nur eine Person damit erreichst sondern bald 100 und dann 1000 und hoffentlich noch mehr. Du erzeugst schon vorab Vertrauen und man kann sich anschauen wie du arbeitest. Du hast dadurch ein Konzept und einen Plan mit dem du sinnvoll dein Business am Markt präsentieren kannst. Deine Strategie nimmt dir sozusagen die Arbeit ab ständig wieder von vorne zu überlegen wie du Kunden finden sollst. Es sieben sich dadurch auch schon einmal die Personen raus, die nicht mit dir zusammenarbeiten wollen. Ebenfalls kannst du eine Strategie aufsetzen, in Kombination mit den Prozessen, um Kunden mit Dingen zu unterstützen, die jeder Kunde von dir braucht. Vielleicht in Form eines Kurses oder eines E-Books.
  4. Plane deine Zeit: Wie viele Stunden hast du täglich/wöchentlich/monatlich realistisch gesehen für Kunden? Denke daran, dass du auch Zeit für dein Business und Hintergrundarbeiten (Auftragsbearbeitung / Produktion/ Verpacken etc.) brauchst. Ebenfalls musst du an dich selbst und dein Leben denken. Was wäre da eine realistische Zahl? Und nein, das ist in der Regel nicht 40 Stunden pro Woche, auch wenn man das am Anfang oft denkt. Dies ist ein wichtiger Punkt, der von ganz vielen meiner Kundinnen vorab nicht bedacht wird. Dadurch hast du einfach einmal schwarz auf weiß, wie viele Kunden du wirklich in einem Monat unterstützen kannst. Außerdem hilft es dir deine Preise festzusetzen, da du dadurch genauer errechnen kannst wieviel du pro Stunde nehmen willst, um dein Umsatzziel zu erreichen. Womit wir bei einem weiteren Punkt sind ->
  5. Hebe deine Preise an: Das mag am Anfang noch beängstigend sein, ist aber langfristig wichtig. Denn je mehr Kunden du hattest, desto mehr Erfahrungen hast du und kannst durch das Optimieren der Zusammenarbeiten deine Angebote verbessern. Deine Preise spiegeln den Wert deiner Arbeit wieder und sollten deswegen auch entsprechend in der Höhe sein. Höhere Preise dienen auch dazu, dass nicht jeder sich dein Angebot leisten kann. Du wirst dadurch noch gezielter mit den Kunden zusammenarbeiten, die dich als Expertin wertschätzen. Deine Zeit wird wertvoller für dich und für deine Kunden. Das hat bei mir zum Beispiel dazu geführt, dass ich genauer sehen konnte was ich mit meinen Kundinnen im Mentoring besprechen möchte, um die Zeit sinnvoll zu nutzen – für beide Seiten.
  6. Ebenfalls helfen mit der Zeit Gruppenprogramme, Masterminds oder Mitgliederseiten wie mein wominess-Office. Dort ist Raum für viele leise introvertierte Unternehmerinnen und ich kann alle gleichzeitig mit einem monatlichen Kurs und einem Live-Call meine Unterstützung anbieten. Durch diesen Raum habe ich außerdem für meine Kundinnen die Möglichkeit geschaffen, dass sie sich untereinander austauschen können. Neugierig? Hier kannst du einen Eindruck vom wominess-Office bekommen und natürlich gerne Mitglied werden! 🙂  Es ist für mich eine sehr wertvolle Erfahrung, dass es eben doch möglich ist mehreren Kundinnen gleichzeitig meine Unterstützung anzubieten, ohne dass es für mich in einer Überforderung endet. Im Gegenteil, es motiviert mich sehr sie alle als Gruppe zu unterstützen.
  7. Wieviel Energie hast du als Introvertierte? Zum Abschluss noch dieser Punkt, denn den habe ich viele Jahre ignoriert. Als Introvertierte sind alle sozialen Aktivitäten manchmal energieziehend und anstrengend. Das ist ok, wenn du das ebenfalls bei guten Zusammenarbeiten spürst. Du gibst viel und möchtest deine Kundinnen bestmöglich unterstützen. Du selbst bist allerdings in dem Ganzen ebenfalls ein wichtiges Element. Schau also immer, dass du nach einem Auftrag Zeit für dich hast. Ich nehme mir z.B. nach jedem Kundentermin eine Pause und mache etwas anderes, um wieder meine Energie zu sammeln. Ebenfalls lege ich nicht zu viele Termine auf einen Tag und in eine Woche. Mich setzen Termine unter Druck – positive und negative – daraus habe ich gelernt, dass ich lieber weniger Termine setze und diese dann gerne mache. So bleibt meine Energie oben und ich kann so für meine Kunden da sein, wie ich es selbst möchte.

Du wirst mit der Zeit mehr über deine Kunden herausfinden und so gezieltere Angebote entwickeln, deine Zeit genauer planen und nutzen und so für dich und deine Kunden eine wertvolle Zusammenarbeit erschaffen.


Fazit: Auch wenn du bisher noch weniger Kunden hast, ist es ein guter Zeitpunkt darüber nachzudenken, wie du dein Business und deine Angebote anpasst, wenn du mehr Kunden anziehst. Setze Strategien auf, entwickle Prozesse, die immer den gleichen Ablauf haben und fokussiere dich bewusst auf deine vorhandenen Kunden. So erschaffst du von Anfang an wertvolle Zusammenarbeiten, was dir langfristig automatisch (über Empfehlungen) neue Kunden bringen wird. Du bist dann die Chefin von deinem Unternehmen und kannst gezielt schauen, wie viele Kunden du pro Monat in der Zusammenarbeit haben willst und kannst, um für beide Seiten die Zusammenarbeit positiv zu gestalten.

Hast du dir zu dem Thema schon einmal Gedanken gemacht? Welcher Punkt aus diesem Artikel hat dir weitergeholfen? Schreib es mir in die Kommentare zum Austausch. 

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