Dies ist ein Beitrag zur Interviewreihe für leise Unternehmerinnen. Mit jedem Beitrag stelle ich dir eine leise Unternehmerin vor. Ich möchte dir zeigen, dass es viele leise Unternehmerinnen gibt, die ganz wertvolles zu geben haben und ähnliche Erfahrungen wie du gemacht haben.

Wenn du auch bei der Interviewreihe mitmachen möchtest, dann findest du hier alle Infos in einem PDF: Infos zur Interviewreihe für leise Unternehmerinnen!

Zuerst liest du hier die wertvollen Antworten von Daniela Lanz – Freelancerin für E-Mail-Marketing und WordPress-Websites. Am Ende kannst du sie genauer kennenlernen. 🙂

Was erschaffst und bewirkst du mit deinem Business?

Ich möchte es leisen und empathischen Unternehmerinnen ermöglichen sich einen Onlineauftritt aufzubauen auf dem Sie sich selbst, ihr Unternehmen, ihre Mission und ihre Angebote selbstbestimmt präsentieren können. Fern ab von der lauten, oberflächlichen und schnelllebigen Social Media-Welt.

Im Mittelpunkt steht für mich der Aufbau von Verbindungen zu unseren Wunschkunden. Diese Verbindung muss gepflegt und intensiviert werden. In meinem Ansatz geschieht dies durch die Kombination von Authentizität, Empathie und Zeit.

So entsteht am Ende das Vertrauen zwischen meinem Wunschkunden und mir, welches den Wunschkunden dann auch zum tatsächlichen Kunden macht. Wir betreiben kein Hobby. Am Ende müssen wir unser Angebot auch verkaufen. Aber dies geht auch auf leise und empathische Art und Weise.

Um dieses Ziel „Von der Verbindung zum Verkaufen“ zu erreichen muss ich zum einen online sichtbar werden und zum anderen die Verbindungen aufbauen und pflegen. Für mich – als introvertierte Frau und Unternehmerin – kommt dafür nur die Kombination Website (Sichtbarkeit) mit Blog/Podcast und Newsletter (Vertrauensaufbau) in Frage.

Weil ich auf meiner Website, in meinem Blog/Podcast und Newsletter so sein kann wie ich bin (eben leise!). Weil ich mich dort auf eine Art und Weise zeigen kann, die mir keine Energie raubt. Ich bin unabhängig von Algorithmen und muss nur auf rechtliche Vorschriften achten. Meine Inhalte sind langfristig vorhanden und gehen nicht im Feed zwischen anderen Beiträgen unter. Ich habe die Aufmerksamkeit meines Lesers ganz für mich. Nutze diese Aufmerksamkeit und baue Vertrauen auf.

Hattest du schon mal eine Herausforderung, die im Zusammenhang mit deiner leisen, introvertierten Seite stand?

Mit fehlt oft der Mut das zu sagen, was mir im Kopf herum geht. Aus Angst vor Kritik und Ablehnung. Und auch aus Angst, dass ich mich verteidigen muss. Schnell und spontan sein muss. Dann sag ich lieber nix – auch wenn ich weiß, dass es gut gewesen wäre! Oft spuken mir diese Situationen dann noch lange im Kopf herum – gerne nachts, wenn ich eigentlich schlafen will.

Außerdem bin ich einfach schnell sozial erschöpft. Selbst wenn ich Spaß mit anderen Menschen habe, bin ich danach einfach groggy und brauche eine Pause und Zeit für mich allein.

Was ist deine leise Superkraft und wie setzt du sie für dein Business/deine Kunden ein?

Ich höre zu. Versuche genau zu verstehen, was meine Kunden wirklich wollen. Zwischen den Zeilen zu lesen.

Außerdem denke ich mit und sehe die möglichen Risiken. Dabei wird mir oft unterstellt ein Pessimist zu sein, aber ich sehe mich als Realist. Ich habe schon als Kind die Risiken und Probleme überall gesehen. Ich verharre aber nicht im Problemmodus, sondern bin lösungsorientiert. Mir geht es nicht darum zu blockieren, sondern mögliche Probleme zu erkennen und zu vermeiden.

Was ist dir als leise Unternehmerin wichtig, um langfristig an deiner Vision/Mission zu arbeiten?

Ein Unternehmen auf die Art und Weise zu leiten, dass es mich nicht ausbrennt und erschöpft (vor allem das Marketing und die Kundenzusammenarbeit) sondern dass es zu mir, meiner Persönlichkeit und meinen Stärken passt und mir Spaß macht und Energie gibt. Und mit ausreichend Pausen von zwischenmenschlichen Kontakten, damit ich meine Batterien wieder aufladen kann.

Wie wirst du sichtbar für deine Kunden? Hast du etwas, was dir als leise Unternehmerin besonders liegt?

Ich mache das, was ich auch meinen Kunden anbiete: Ich habe meine Website und meinen Blog. Außerdem meinen Newsletter. Ich glaube fest an diese Kombination, sonst würde ich sie nicht meinen Kunden anbieten. Mein Blog und Newsletter ermöglicht es mir so sehr in die Tiefe zu gehen, wie es meinem Bedürfnis entspricht. Ohne Zeichenbeschränkung. Ich kann die Texte in Ruhe vorbereiten und auch 100 Mal lesen und umformulieren bis es wirklich passt. Ich bin schriftlich auch viel authentischer, als wenn ich in eine Kamera sprechen muss. Was dabei raus kommt, ist immer erschreckend. 😉

Was ich aktuell noch verstärke, ist meine Suchmaschinenoptimierung. Ich bin jetzt auch auf Pinterest unterwegs und versuche (immer noch) mein Glück auf Instagram. Das ist aber eine Hassliebe. Ich mag Instagram wirklich sehr, weil ich Bilder liebe. Leider stehen Bilder immer weniger im Vordergrund. Stories schaue ich nur selten an.

Welche Gemeinsamkeiten erkennst du zwischen dir und deinen Kunden?

Den Willen Menschen wirklich zuhören zu wollen, sich auf sie einzustellen. Sich selbst nicht so wichtig zu nehmen und ständig in den Vordergrund zu spielen. Mein Kunde und seine Bedürfnisse/Wünsche/Ziele sind Ziel meiner Arbeit und das steht im Vordergrund, nicht Selbstdarstellung und Selbstbeweihräucherung. Wir wollen gute, hochwertige und sinngebende Arbeit abliefern, aber möglichst wenig darüber sprechen 😉. Weil es einfach selbstverständlich ist!

Ich schätze positive Stimmung und einen wertschätzenden und respektvollen Umgang. Außerdem sind mir Ruhe, Gesundheit, Sicherheit und Respekt wichtig.

Und: ich telefoniere auch nicht gerne. Lang lebe die E-Mail. 😊

Wenn du morgen mit ganz viel Mut und innerer Stärke aufwachen würdest, was würdest du dann gerne tun?

Öfter meine Meinung sagen, auch wenn es polarisierend wäre!

Welche Dinge wurden dir als leise, introvertierte Frau schon gesagt, die dich geprägt haben? (Positiv/Negativ)

Darüber könnte ich ein ganzes Buch schreiben. Vor allem meine Jugend war nicht leicht, weil mich die Gleichaltrigen oftmals nicht verstanden haben. Ablehnung und Mobbing ist mir nicht fremd.

Die Klassiker sind sicherlich:

„Sag doch mal was“ – Der Druck jetzt sofort was zu sagen, vor allem wenn vorher keine Ruhe war, um seine Gedanken zu sortieren und sich vorzubereiten.

„Wer bist Du?“ – Da ich gut beobachte und auf mein Umfeld achte, tut es mir besonders weh, wenn mich Menschen gar nicht wahrnehmen. Ich falle halt nicht auf, bin oft unsichtbar.

„Schau nicht so böse! Lächel doch mal.“ – Auch dies ist schmerzhaft. Ich trage meine Emotionen nicht unbedingt nach außen. Meistens bin ich gar nicht böse oder traurig. Ich strahle halt nur nicht ständig wie ein Honigkuchenpferd.

Generell fallen mir jetzt mehr negative Sachen ein, weil man die als empfindsamer Mensch eher abspeichert. Es gab bestimmt auch positive Momente.

Aber nicht nur Worte, auch Taten können Stress auslösen, z.B. in der Schule ganz nach vorne in die erste Reihe vor den Lehrer gesetzt zu werden, damit man sich endlich mehr am Unterricht beteiligt! Oder das leidige Vorlesen-Müssen von Texten vor der gesamten Klasse.

Was hindert dich daran deine leisen Ideen der Welt zu zeigen?

Angst vor Ablehnung und Kritik. Angst davor nicht gut genug zu sein und Fehler zu machen. Obwohl man als rationale erwachsene Person weiß, was man kann und was man wert ist.

Wenn man aber mit Ablehnung durch Gleichaltrige aufwächst, dann versucht man irgendwann nicht auch noch durch Fehler aufzufallen. Und schon wächst der Perfektionismus heran: Ich muss immer perfekt sein und darf keine Angriffsfläche bieten.

An meinem Perfektionismus habe ich als Erwachsene lange arbeiten müssen, damit auch mal 90% okay sind. Heute weiß ich (meistens), dass ich so okay bin, wie ich bin.

Wichtig ist mir aber immer noch ein wertschätzendes und leises Umfeld zu haben (privat/beruflich).

Was möchtest du anderen leisen Unternehmerinnen mitgeben?

Mutig sein und an sich glauben. Sich nicht mit extrovertierten Menschen vergleichen. Die haben auch Fehler. Stattdessen mit seinen eigenen Stärken arbeiten. Auf sein Bauchgefühl hören. Ich muss nicht mit Menschen zusammen arbeiten die mir nicht guttun und die mich nicht zu schätzen wissen. Wir müssen uns nicht mehr verbiegen und verstellen! Wir dürfen so sein, wie wir sind und nur dann können wir auch die beste Version von uns selbst sein.

Schreib gerne deine Gedanken zum Interview in die Kommentare! 🙂 

Das ist Daniela Lanz – Freelancerin für E-Mail-Marketing und WordPress-Websites: